Versäubern – Die Versäuberungsarten beim Nähen

Versäubern beim Nähen - So geht's

Nähen lernen

Was bedeutet versäubern?

Gewebe verliert beim Zuschneiden an den Kanten an Stabilität und neigt zum Ausfransen.
Versäubern schützt die Gewebekante vor weiterem Ausfransen. Das macht die Textilie langlebiger. 

Ausfransende Gewebekante

Dieser Stoff franst an der Kante stark

Wann muss versäubert werden?

 

Dehne die Kante in die Länge. So kannst du prüfen, ob sich das Garn an der Kante schnell lockert.

Stoffe, die stark zum Ausfransen neigen, sollten versäubert werden.

Wenig fransende Stoffe sind an den Kanten regelmäßig zu versäubern, weil es schöner aussieht als eine offene Gewebekante. Auch wenn die Kanten in der Innenseite des Textils liegen. Bei normal fransenden Stoffen kann darauf verzichtet werden, wenn die Gewebekante gesäumt wird. Das gilt vor allem für den doppelten Umschlagssaum.

Versäubere die Kanten am besten erst, wenn alle Nähte endgültig geschlossen sind. So verhinderst du, dass du bei einer Nachkorrektur der Naht mehr Nahtzugabe und so eine bereits versäuberte Kante wegschneidest.




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Versäubern – so geht’s: Die 5 wichtigsten Versäuberungsarten

Der Zickzackstich

Am einfachsten versäuberst du die Kanten mit dem Zickzackstich der Nähmaschine.
Bei stark fransenden Stoffen wählst du einen dichten Zickzackstich – das sind am besten breite Stiche, aber in kurzem Abstand.
Bei weniger fransenden Stoffen sollte der Zickzackstich weniger dicht sein – wähle schmale Stiche in großem Abstand.

Versäubern mit dem Zickzackstich

Zusammengenähte Gewebekanten innen: Oben wurde mit Zickzackstich versäubert.

 

Mit der Zackenschere

Eine andere schnelle Möglichkeit ist das Versäubern mit der Zackenschere. Diese Methode eignet sich für fest gewebte Stoffe – Filz bis hin zu Jersey, das wenig ausfranst.

Versäubern mit der Zackenschere

Obere Kante: Mit der Zackenschere versäubert


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Der Überwendlingsstich

Eine klassische Versäuberungsart ist der Überwendlingsstich mit der Hand. Die Kanten werden in gleichmäßigen, lockeren und rechtsschrägen Stichen umnäht.

Versäubern per Hand mit dem Überwendlingsstich

Versäubern per Hand: Die obere Kante wird mit dem Überwendlingsstich versäubert

Die Borte

Besonders schön ist das Versäubern mit Borte über die auseinandergebügelten Gewebekanten hinweg. Dabei wird ein Stoffstreifen vollständig über die Gewebekanten gelegt. Der Stoffstreifen ist etwas breiter als die Nahtzugaben. Er wird beidseitig im Geradstich angenäht. Die Nähte wirken auf der rechten Stoffseite dekorativ.

Versäubern mit der Borte

Verdeckt die Gewebekanten: Die Borte

 

Der Festonstich

Dicke Stoffe lassen sich gut mit dem Festonstich versäubern. Dieser wird per Hand genäht, ist aber zügig gemacht, da große Abstände gerade bei dickerem Garn machbar sind. Sieht mit mehrfädigem Garn schön aus und macht ein Säumen an unteren Kanten überflüssig. Diese Versäuberungsart wird oft bei Decken oder Filz verwendet. Der Festonstich ähnelt dem Knopflochstich (zum Versäubern von Knopflöchern), letzterer bildet zusätzlich Knoten an der Stoffkante und wird eng genäht.

Versäubern per Hand mit dem Knopflochstich

Einfach: Versäubern per Hand mit dem Festonstich

Overlockstiche mit der Overlockmaschine

Die verschiedenen Overlockstichen einer Overlockmaschine eignen sich ebenso wunderbar zum Versäubern der Stoffkanten. Gleichzeitig werden die Nähte geschlossen.

Und so geht Säumen:

Saumarten