Zaubere dir im Nu eine hübsche Aufbewahrungsdose zB als Stiftehalter aus Stoff oder Papier
ANLEITUNG
Schritt 1: Passende Dose & Stoff oder Papier finden.
Schritt 2: Umfang der Dose messen.
Schritt 3: Zuschneiden Stoffvariante: Beim Stoff Nahtzugabe hinzufügen.
Schritt 4: Papiervariante: Auf der Rückseite mit doppelseitigem Kleber oder anderem Kleber versehen. Stoffvariante: Längsseiten säumen.
Schritt 5: Papiervariante: Papier gleichmäßig auf die Dose kleben. Stoffvariante: Stoff auf links um die Dose spannen, offene Seiten feststecken, abziehen, Seiten mit Naht schließen, wenden und aufziehen.
– Beim Zuschneiden immer Fadenlauf und ggf Strichrichtung und ggf Musterausrichtung berücksichtigen.
– Stets Nähnadel, Garn, Stichart und – länge sowie das Garn auf den Stoff abstimmen:
Grundsätzlich: Schwere Stoffe mit dicker Nadel und größerer Stichlänge, feine Stoffe mit dünnen Nadeln und kleinerer Stichlänge nähen.
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Elastische Stoffe mit elastischer Naht und angepasster Nähnadel vernähen. Welche, liest du hier: Alles, was du über elastische Stoffe wissen musst. Infos zur richtigen Stichart finden sich oft in der Bedienungsanleitung der Nähmaschine.
Pflege
Die Wasch-und Bügelbarkeit hängt in großem Maße vom individuellen Flächenaufbau und der Veredelung, insbesondere eventueller (Schutz-)Ausstattung ab. Der Unterschied kann von 95 Grad Waschbarkeit in unbehandeltem Zustand zu lediglich kalter Handwäsche reichen.
Deswegen stets die Wasch- und Bügelhinweise des Herstellers beachten und als vorrangig betrachten.
Bei Konfektion findet man diese auf dem Etikett meist auf der Innenseite an Saum- oder Seitennähten. Bei Meterware auf dem Ballenkern, dem Ballenetikett oder manchmal auch an der Webkante eingedruckt oder auch als beim Zuschnitt mitgegebenes, gesondertes Etikett.
Merksatz: Baumwolle haut Temperatur nicht von der Rolle, Wolle findet Schocks nicht so tolle, Seide verträgt sich mit keinem, genügsam sind Leder und Leinen.
Bei Mischungen nach der empfindlichsten Faser gehen. Stoffe mit weicher oder erhabener Oberfläche am besten auf links und mit ähnlichem Stoff oder Bügeltuch dazwischen bügeln, damit er nicht die Form verliert. Im Zweifel: Auf kleinem Probestück testen.
Die 5 Grundstoffarten sind..
Baumwolle – Leinen – Seide – Wolle – Leder
Synthetikstoffe.. orientieren sich im Grunde bloß dem Vorbild der Natur und lassen sich meist der Ähnlichkeit nach einer der Grundstoffarten zuordnen. Ziel ist die Optimierung von Stoffmerkmalen. Dies wird vor allem durch Technologie erreicht. Auch Fasermischungen können zur Optimierung bestimmter Merkmale führen.
– Hefeextrakt als eiweiß- und vitaminreicher Geschmacksverstärker –
Was ist Hefeextrakt?
Hefeextrakt wird durch Aufschluss der besonders eiweißreichen Hefezellen von Reinzuchthefe gewonnen:
Durch Reaktion mit Wasser wird die Hefe zu Peptiden (sog. „kleine Proteine“), Aminosäuren und Nukleotiden (Vitamin-B) gespalten. Unter den Aminosäuren befindet sich vor allem Glutaminsäure (oder: Mononatriumglutamat). Diese ist bekannt als der Geschmacksverstärker Glutamat, der den sog. 5. Geschmackssinn nach „fleischig/herzhaft“ befriedigen soll und auf natürliche Weise unter anderem in Tomaten, Pilzen, Wurst und gereiftem Käse enthalten ist.
Was ist der Unterschied zwischen Hefeextrakt und Glutamat?
Hefeextrakt besteht aus Peptiden, Aminosäuren und Nukleotiden – die Aminosäure Glutamat ist daher nur einer von vielen Bestandteilen des Hefeextraktes. Diese ist zu ca 5 % im Hefeextrakt enthalten.
Mit dem kennzeichnungspflichtigen Zusatzstoff „Glutamat“ ist die von anderen Proteinen und Vitaminen isolierte Glutaminsäure gemeint. Glutamat als Bestandteil des Hefextraktes und das industriell hergestellte, isolierte Glutamat sind chemisch identisch.
In seiner industriell hergestellten Reinform müsste Glutamat als Zusatzstoff (E 621) deklariert werden. Seit mit Geschmacksverstärkern gekennzeichnete Lebensmittel bei Verbrauchern immer unerwünschter geworden sind, haben Hersteller mit Hefeextrakt eine Lösung für „Clean Labelling“ gefunden. Denn Hefeextrakt gilt aufgrund der neben dem Glutamat enthaltenen Nährstoffe nur als würzende Zutat und nicht als geschmacksverstärkender Zusatzstoff.
Ist Glutamat – ob isoliert oder als Bestandteil von Hefeextrakt – gesundheitsgefährdend?
Hefeextrakt insgesamt ist reich an Proteinen, Aminosäuren und B-Vitaminen (Nährwerttabelle). Doch wie steht es um das Glutamat – kann diese Aminosäure gefährlich sein?
Glutamat ist für unsere Zellen ein wichtiger Eiweißbaustein: Es ist Energielieferant für viele Gewebe (den Darm beispielsweise), der bedeutendste Neurotransmitter für die Reizweiterleitung zwischen Nervenzellen, spielt eine entscheidende Rolle in der Immunabwehr sowie bei Entgiftungsprozessen und hilft bei der Regulation des Harnstoffzyklus.
Der menschliche Körper ist zudem in der Lage Glutamat aus anderen Proteinquellen selbst herzustellen und produziert mehrere Gramm täglich. Muttermilch enthält das 10-fache an Glutamat als zum Beispiel Kuhmilch und resultiert für gestillte Säuglinge hinsichtlich des Körpergewichts in der höchsten Glutamat-Gesamtaufnahme (Quelle).
Studien belegen die grundsätzlich gesundheitliche Unbedenklichkeit durch Nahrung aufgenommenen Glutamats für den Körper. Widerlegt wird die laut gewordene Vermutung, für Nervenkrankheiten oder das sogenannte „China-Restaurant-Syndrom“ verantwortlich zu sein. Lesenswert hierzu ist vor allem die Doppelblindstudie des Joint Expert Committee on Food Additives der WHO sowie die Stellungnahme der DFG-Senatskommission)
Für Menschen ohne besondere, selten vorkommende Glutamat-Empfindlichkeit gibt es gesundheitlich derzeitigem wissenschaftlichen Stande nach also keinen Grund auf glutamathaltige Nahrungsmittel zu verzichten. Älteren und kranken Menschen mit verringerten sensorischen Fähigkeiten kann Glutamatzusatz dennoch positiv zu erhöhtem Appetit, Speichelfluss, Immunabwehr und Verhinderung von Erkrankungen im Mund verhelfen (Quelle).
Abschließend ist festzuhalten, dass im Nahrungsmittelrecht bezüglich der Zulassung von Zusatzstoffen der Grundsatz „So viel wie nötig – so wenig wie möglich“ gilt. Ein dementsprechend moderater Umgang mit Glutamat in jedweder Form sollte für Hersteller und Verbraucher gleichermaßen erstrebensswert sein.
WASist der Fadenlauf WIEerkenne ich ihn und WARUMsollte er beachtet werden?
In Anleitungen findet man oft den Hinweis „Zuschneiden im Fadenlauf“. Auf dem Schnittmuster ist dann ein entsprechender Pfeil eingezeichnet. Lies hier, was der Fadenlauf ist, wie man ihn erkennt und warum man ihn beachten sollte.
Kurzfassung
Besondere Bedeutung hat der Fadenlauf beim Nähen von Bekleidung. Merke dir vereinfacht: Am fertigen Kleidungsstück soll der Stoff quer, also in der Breite möglichst dehnbar sein. Der Fadenlauf läuft in die Richtung, in die der Stoff weniger gut dehnbar ist. Damit läuft der Fadenlauf beim Bekleidungsstück senkrecht von oben nach unten.
Was ist der Fadenlauf?
Mit dem Fadenlauf ist die herstellungsbedingte Längsrichtung des Gewebes gemeint. Die Längsrichtung ergibt sich durch das Weben: Beim Weben werden 2 Fäden rechtwinklig zueinander verkreuzt: Die Kettfäden (Längsfäden) und die Schussfäden. Die Kettfäden verlaufen in Längsrichtung (daher auch Längsfäden genannt), während die Schussfäden quer (mittels Schützen, Projektilen, Greifern oder Düsen) eingeschossen werden. Der Fadenlauf entspricht dementsprechend dem Verlauf der Kettfäden.
Der Fadenlauf
Wie erkenne ich den Fadenlauf?
– Webkante: Falls eine Webkante am Stoff vorhanden ist, so ist der Fadenlauf immer parallel zur Webkante.
– Dehnbarkeit: In Richtung des Fadenlaufs ist der Stoff am wenigsten dehnbar. Dementsprechend lässt sich der Fadenlauf auch gut feststellen, indem man den Stoff quer, längs oder diagonal zieht. Grund: Beim Weben werden Kettfäden stärker beansprucht und sind daher fester und unelastischer als Schussgarne.
– Muster: Sofern es eine Musterrichtung gibt, entspricht diese dem Fadenlauf.
– Strichrichtung: Bei Stoffen mit Strichrichtung entspricht der Fadenlauf dieser. Ob eine Strichrichtung und wo sie vorliegt, lässt sich durch Entlangstreichen auf dem Stoff feststellen. Bei Stoffen mit Strichrichtung, insbesondere mit Flor oder aufgerauter Oberfläche, ist das Glattstreichen nur in eine Richtung widerstandslos möglich. Diese beschreibt die Strichrichtung (auf Schnittmustern zusammen mit dem Pfeil des Fadenlaufs dargestellt).
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Wie ist es bei Maschenware?
Auch gestrickte Stoffe haben einen Fadenlauf, der ebenso parallel zur Webkante (hier oft als verklebter Rand zu erkennen) verläuft. Grundsätzlich gilt wie bei Webstoffen die Regel, dass man den Stoff so zuschneidet, dass man die größte Elastizität am Ende dort hat, wo man sie am meisten braucht, zB bei Strickpullovern stets in der Breite, also von Seitennaht zu Seitennaht.
Bei Maschenware entspricht der Fadenlauf dem Maschenlauf
Keinen beim Zuschnitt zu beachtenden Fadenlauf dagegen haben: Faserverbundwaren (zB Walkfilz, Vlies, Nadelflor oder beschichtete Ware). Hier werden die Fasern direkt zu Flächengebilden ausgelegt und sodann verfestigt.
Wie und warum sollte man den Fadenlauf beachten?
Wie…
Zu empfehlen ist meist ein Zuschnitt in Richtung des Fadenlaufs („parallel zum Fadenverlauf“, „im geraden Fadenlauf zuschneiden“) und in Strichrichtung („mit dem Strich“). Das Schnittmuster wird also in Richtung des Fadenlaufs aufgelegt. Dies betrifft vor allem Bekleidung, wo die Belastung aufgrund der Bewegung des Körpers unterschiedlich ist. Und alles, was aus vielen einzelnen Schnittteilen durch viele Nähte zusammengesetzt wird sowie hängende Textilien.
Im Fadenlauf zuschneiden bedeutet, das Schnittmuster so auf den Stoff aufzulegen und zuzuschneiden, dass der Fadenlauf an der fertigen Textilie senkrecht von oben nach unten verläuft. Für die Strichrichtung gilt das Gleiche, zugeschnitten werden sollte fast immer „mit dem Strich“. Je nach Stoffart und Zweck ist ein Zuschnitt jedoch auch quer zum Fadenlauf (dehnbarere Richtung) oder diagonal zum Fadenlauf (allerdehnbarste Richtung) erwünscht. Diagonal zum Fadenlauf zugeschnittene Stoffstreifen für Saumbänder sind maximal elastisch und lassen sich entsprechend gut zu Rundungen formen)
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Warum…
Der Fadenlauf beeinflusst maßgeblich Fall und Sitz des Stoffes – bedingt durch die gegenüber den Schussfäden weitaus stabileren, schwereren und unelastischeren Kettfäden. Elastizität dort, wo sie entsprechend benötigt wird, bedeutet längere Haltbarkeit, Formstabilität sowie höheren Tragekomfort bei Bekleidung.
Typisch für Textilien, die nicht im Fadenlauf (oftmals aus Kostengründen) zugeschnitten wurden:
– sich verziehende Seitennähte bis hin zu instabiler, „labberiger“ Beschaffenheit des gesamten Stoffes
– gewellte Nähte
– schiefe Säume
– unschöner, ungleichmäßiger Fall (Bekleidung „klebt“ am Körper)
– abweichende Maße: Wer nach Schnittmuster näht, wird nicht die gleichen Maße wie vorgegeben erhalten
– unregelmäßiges Aussehen durch unterschiedlich wirkende Farben, besonders bei Nichtbeachten der Strichrichtung
Gut zu wissen..
Es gibt jedoch auch viele Stoffe, wo der Fadenlauf und die Strichrichtung kaum Einfluss haben. Zum Test den Stoff einfach wie einen Schal mittig greifen und herunterhängenlassen. Schaue, ob es einen Unterschied macht, wie du greifst und wie er fällt. Manchmal ist auch das Abdämpfen von Farben gewünscht – dann kann ein Zuschnitt entgegen der Strichrichtung eine gute Lösung sein.
– Leicht zu verarbeiten – bei schweren Baumwollstofffen ist wenig Stecknadelarbeit zum Säumen nötig – Baumwollstoffe sollten vor dem Nähen grundsätzlich gewaschen werden, da sie ohne Knitterarm-Ausrüstung bei den ersten Wäschen 4 bis maximal 10% ihrer Fläche einlaufen. Eine Vorwäsche durch Einlegen in kaltes Wasser für 48 Stunden und niedrige Waschtemperatur bei Folgewäschen mildert das Einlaufrisiko.
Pflege
Waschen:
kochfest bis 95 Grad
Bügeln:
möglichst feucht bei Stufe 2-3
Verwendung
zB Bekleidung jeder Art, Heimtextilien (Bett- und Tischwäsche, Handtücher, Deko)
Veredelung
– Glanz und höhere Festigkeit durch Merzerisieren – Reduktion der Knitteranfälligkeit durch Verbinden mit Zellulosemolekülen oder Elasthan-Zugabe – Einlaufschutz durch Krumpfarm-Ausrüstung – Wasserabweisende Ausrüstung
– vielseitig mit unterschiedlichen Eigenschaften – geringe Saugfähigkeit → hohe Neigung zu Elektrostatik – sehr hohe Elastizität→ knitterarm – enorm reiß- und scheuerfest – schmutz- und wasserabweisend
Verarbeitung
Nadel den speziellen Stoffeigenschaften anpassen, bei Fleece zB Stretchnadel verwenden
Pflege
Wäsche:
Regelmäßig bis maximal 40, Polyester bis 60 Grad. Auf Weichspüler verzichten (unnötig & Gefahr von intensivem Geruch). Bei wenig Umdrehungen schleudern.
Bügeln:
Verträgt keine bis niedrige Temperaturen bis Stufe 1 (Schrumpel-/Schmelzgefahr!) Falls doch nötig: Auf links oder mit Stoff dazwischen. Trocken bügeln mit wenig Druck.
Verwendung
Besonders vielseitig, häufig im Freizeit- und Sportbereich als „Funktionstextilie“ sowie als Beimischung zur Verbesserung der Eigenschaften anderer Textilien