Alle Tipps zum richtigen Auftrennen von Nähten
Nähte auftrennen gehört zum Nähen dazu. Ab und an muss es einfach gemacht werden. Besonders beim Ändern sind oft fürchterlich fest sitzende Nähte zu lösen.
Diese Tipps helfen, dass dir nicht bloß der Geduldsfaden reißt:
Mit diesem Werkzeug trennst du Nähte auf
Als Werkzeuge eignen sich eine kleine scharfe Schere mit mindestens einem spitzem Scherenhebel (manchmal reicht die Nagelschere) oder der Nahttrenner. Bei vielen Nähmaschinen ist der Nahttrenner bereits als Zubehör dabei.
Der Nahttrenner hat eine kurze und eine lange Spitze. Dazwischen liegt eine scharfe Klinge. Die lange Spitze liegt unten, also nah am Stoff, die kurze Spitze liegt oben.
Viele Nahttrenner haben an der kurzen Seite auch eine Kugel, sodass die Kugelseite oben liegt und die Seite ohne Kugel unten am Stoff. So wird der Fadentrenner ohne viel Kraftaufwand in die zu trennende Naht geführt (orthogonal, also nicht parallel zur Naht) bis diese an der Klinge zerschnitten wird.
Nähte auftrennen – So geht’s
Musst du auch den Nahtanfang- oder -ende auftrennen, löst du zuerst die Verriegelung.
Versuche einen Verriegelungsfaden mit der Schere oder dem Nahttrenner zu fassen und schneide ihn durch. Bei sehr fester Verriegelung durchtrennst du die Naht unmittelbar daneben.
Alle 3-4 Nähte trennst du nun die Naht mit dem Nahttrenner oder der Schere durch.
Wende auf links und fasse den noch nicht durchschnittenen Faden.
Der lässt sich nun in der Regel gut herausziehen.
Wende erneut und sammel‘ die Fadenreste auf.
Tipp: Das geht besonders schnell, indem du ein Stück Klebeband zusammenrollst und es zum Aufsammeln benutzt.
Bleiben unschöne Einstichlöcher zurück, ziehe den Stoff in mehrere Richtungen und bügel ihn nochmal feucht. So sollten Löcher weniger sichtbar sein.
Nähte auftrennen – So funktioniert es bei Zickzackstich & Co.
Die beschriebene Vorgehensweise gilt im Grunde für alle Arten von Nähten, zum Beispiel auch für einen Zickzackstich oder Overlocknaht.
Bei Overlocknähten trennst du ebenso alle 3-4 Stiche die beiden geraden Nähte auf ohne die Schlaufen zu beschädigen. Ziehe dann die Schlaufenfäden heraus und entferne auch hier die Fadenreste.
Je nach Lage der Naht und Änderungswunsch kannst du auch oben ein wenig Stoff inklusive obiger Quernaht wegschneiden.
Die Coverlocknaht lässt sich in der Regel leicht auftrennen, indem nach Aufdröseln des Endes (oder nach Durchtrennen einer oder mehrerer Schlingen) an den Unterfäden gezogen wird. Unter Spannung löst sich nach und nach so auch der Greiferfaden (die Schlingen).
Schlecht zugängliche Nähte auftrennen
Und so gehst du vor, wenn die Naht nur von einer Seite zugänglich ist. Das ist vor allem bei von links auf rechts gewendeten Nähten der Fall.
Die zusammengenähten Stofflagen an der Naht auseinanderziehen.
So kommt Spannung auf die Naht.
Mit einer Schere oder dem Nahttrenner vorsichtig die gespannte Naht an einer Stelle durchschneiden.
Die Stoffseiten weiterhin auseinanderziehen und den Fadentrenner die Naht entlangfahren.
Sobald die Naht vollständig durchschnitten ist, die Fadenreste vom Stoff zupfen.
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Das Wichtigste beim Nähte auftrennen
Gutes Licht ist beim Auftrennen von Nähten besonders wichtig. Sonst riskierst du Löcher. Gerade bei Jersey und anderen elastischen Stoffen muss man sorgfältig darauf achten, dass nicht der Stoff zerschnitten wird.
Nimm dir außerdem immer genug Zeit und Ruhe, damit du ordentlich arbeiten kannst. Noch eben schnell Nähte auftrennen? Leg dein Nähstück lieber erstmal zur Seite und spare dir das Auftrennen der Nähte für einen ruhigen Moment auf. Sind es sehr viele Nähte – wie wäre es mit ein bisschen schöner Musik nebenbei?