Probemodell nähen – Was du wissen musst

Bei neuen Schnittmustern oder größeren Änderungen lohnt sich fast immer das Nähen eines Probemodells. Das ist gerade bei teuren Stoffen, großer Stoffmenge und komplexen Schnitten wie Hosen ratsam. Wie du ein Probemodell nähst und was du dazu wissen musst.

So nähst du ein Probemodell

Am besten benutzt du Nessel, Musselin oder einen anderen preiswerten, hellen Baumwollstoff. Jeder andere helle Stoff, der den Stoffeigenschaften des späteren Kleidungsstücks ähnelt, ist geeignet. Hell, damit du Änderungen sichtbar auf das Modell zeichnen kannst.


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Es werden alle Markierungen übernommen. Am besten alles auf die rechte, sichtbare Seite des Stoffs. Alle Nähte können mit dem Heftstich (Geradstich in großer Stichlänge) genäht werden. Auch Säume sollten genäht werden.

Als schnelle und kostenlose Ruck-Zuck-Methode eignen sich übrigens auch Müllsäcke – Hier geht’s zur Anleitung

Probemodell aus gelben SäckenBraucht man eine Schneiderbüste? In eigenen Maßen oder in Konfektionsgröße?

Für die Anprobe sind natürlich Schneiderbüsten in eigenen Maßen das non plus ultra. Für den Nähstart möchtest du aber bestimmt nicht gleich eine der teureren, sperrigen Schneiderbüsten zuhause aufnehmen.

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Im Internet gibt es Anleitungen zum Selbstmachen von Büsten in eigenen Maßen. Dabei wird ein altes T-Shirt getragen mit Gewebeband umwickelt, dann aufgeschnitten, ausgezogen, zugeklebt und mit Watte gefüllt. Klasse Idee, fand‘ ich – sofort mal ausprobiert. Leider kann ich diese nach 3 Anläufen gar nicht empfehlen. Die Form hielt sich durch das Schneiden und Füllen einfach nicht stabil genug.




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Meine Empfehlung für Näheinsteiger ist daher erstmal eine Schneiderbüste in der meist getragensten Konfektionsgröße oder der Verzicht auf eine Schneiderbüste. Denn mit 2 großen Spiegeln, einer Person mit Blick für eine gute Passform, Stecknadeln und Stift ist das Probetragen am eigenen Körper immer noch am besten.

Mache ein gutes Foto von allen Seiten. Achte darauf, dass du gerade bei Vorher-Nachher-Bildern die gleiche Beleuchtung und Positionierung wählst. Dazu suchst du dir beispielsweise eine weiße Wand als Hintergrund. Setze dir eine Markierung mit dem eigenen Standort und dem der Kamera und fotografiere zur gleichen Tageszeit.

Äußerst hilfreich kann natürlich auch die beste Freundin sein, die ähnliche Maße hat wie du.

Wenn das Probemodell sitzt, stellt sich oft nur noch die Frage: Wie sitzt Kleidung eigentlich gut? Und welche Bedeutung haben diese oder jene Falten? Lies: Passform prüfen in 3 Schritten