Zurück: Kap. 3.3 (Wieviel Stoff und Garn?) | Index (Wie fange ich an?) | Weiter: Kap. 4.2 (Wie komme ich zum Schnittmuster?) |
Vielleicht hast du dir die Frage noch nie gestellt. Warum auch? Schnittmuster gibt es an jedem Kiosk zu kaufen. Eine detaillierte Anleitung zum ausgereiftem Schnittmuster in allen gängigen Größen ermöglicht, etwas Tolles zu zaubern, ohne zuvor je was genäht zu haben.
Grundsätzlich erleichtern Schnittmuster den Nähvorgang – auch wenn man sie selbst macht.
Ein Schnittmuster erleichtert die Vorstellungskraft, wenn man mal gerade nicht genau weiß, wie später was zusammengesetzt werden soll (zB links auf rechts), da man es auch als Papier probeweise als Modell zusammensetzen kann. So lassen sich viele Fehler vorab vermeiden.
Nachnähen, Korrekturen und Größenveränderungen gehen mit Schnittmustern zudem schnell von der Hand.
Dünne, rutschige Stoffe lassen sich mit festgestecktem Schnittmuster besser zuschneiden.
Und vor allem: Bekleidung nähen heißt maßgetreues Anpassen an ein dreidimensionales Objekt, vorzugsweise mit Bewegungsspielraum. Um das aus dem Kopf hinzubekommen, bedarf es etwas mehr als fortgeschrittener Erfahrung.
Nähen ohne Schnittmuster
Es gibt aber auch ein Leben ohne vorher angefertigte Schnittmuster. Einige Projekte lassen sich sogar besser und schneller ohne bewältigen, und dazu gehört nicht nur das Nähen eines Kissens.
Das Anfertigen von extra Schnittmustern benötigt Zeit. Dabei reicht das Auflegen eines gut passenden Kleidungsstücks mit direkten Änderungen bei der Umrisszeichnung auf dem Stoff. Meist passen derlei Kleidungsstücke besser als wenn man ein gekauftes Schnittmuster benutzt. Nur ganz ohne Vorlage ist es meist schwer.
Zuschneiden ohne extra Schnittmuster durch direktes Auflegen eines passenden Kleidungsstücks als Vorlage
Überlege dir daher bei jedem Nähen, ob du ein extra Schnittmuster brauchst oder es auch ohne funktioniert und es nicht gar sinnvoller, da schneller und genauer, ist.
Ein Verständnis für die Entwicklung von Schnittmustern als Teil des gesamten Prozesses zu entwickeln, ist grundsätzlich von Vorteil für deine weiteren Projekte (schon gelesen?). Ein Bein bleibt ein Bein, ob lang, kurz, dick oder dünn, die grobe Form ist die gleiche und gibt somit zum Beispiel eine prototypische Form für jedes Körperteil vor, welche sich dann individuell auf Maß oder für ein spezielles Design anpassen lässt. Daher: Nur Mut zur eigenen Schnittmusterentwicklung und dem Nähen anhand von fertig genähten Vorlagen!
Nicht immer muss es ein gekauftes Schnittmuster sein und auch ein fertiges Bekleidungsstück zum Beispiel kann als Schnittmuster dienen, nur ganz ohne Vorlage wird’s für alle Nähprojekte mit mehr als 2 Teilen meist herausfordernd!